Heinz Zöldi, Österreich

Fliegenbinder Heinz Zöldi, Österreich
Heinz Zöldi, Österreich

Mein Name ist Heinz Zöldi. Ich wurde vor 43 Jahren in Salzburg geboren. Seit über einem Jahrzehnt bin ich glücklich verheiratet und stolzer Vater von zwei Kindern. Meine Tochter ist fünfzehn Jahre alt, mein Sohn vierzehn. Wenn sie Zeit und Lust haben, binden die Beiden auch schon Fliegen mit mir. Sollte ich nicht gerade selbst an einer Fliege binden, gehe ich mit meinem Hund spazieren oder koche was Gutes für meine Familie.

Ich fische schon seit meinem sechsten Lebensjahr. Bevor ich im Alter von 13 Jahren mit dem Fliegenfischen begonnen habe, hatte ich bereits meine ersten „Fliegen“ gebunden. Das waren regelrechte Ungeheuer, aber sie brachten an der Wasserkugel den ein oder anderen Fisch. An einem Weihnachtsabend lag dann ein einfaches Anfänger-Bindeset in einer schönen Holzbox unter dem Christbaum. Jedoch ohne Beschreibung! So wusste ich damals mit den meisten Werkzeugen nichts anzufangen. Das Internet hatte man damals auch noch nicht erfunden! Also habe ich mein bestes am Bindestock versucht. Gut gelingen wollten mir die Fliegen allerdings nicht. Aufgeben war aber keine Option. Dafür machte mir das Fliegenbinden einfach zu großen Spaß!

Das richtige Binden habe ich dann Anfang der 90er Jahre in Slowenien gelernt. Genauer gesagt bei der Familie Sluga. Dort wurde mir gezeigt, wie man eine Fliege anfängt, abschließt sowie Hechel und Flügel einbindet. Auch eine VHS-Kassette von Roman Moser hat mich damals sehr inspiriert. Der Rest war, da es damals wie schon erwähnt kein Internet gab, learning by doing.

Ich habe damals nur Gebrauchsmuster gebunden, hauptsächlich Trockenfliegen und einfache Nymphen. Da ich zu dieser Zeit fast jedes Wochenende mit meinem Vater am Wasser war, war mir in erster Linie wichtig, fängige Fliegen zu binden. Gemeinsam haben wir die schönsten Gewässer in Österreich und Slowenien befischt. Auch an der Weißen Traun in Bayern, genauer gesagt in Eisenärzt, haben wir viel Zeit verbracht und wunderschöne Forellen gefangen. Das ein oder andere Bier wurde dabei im Forellenhof verhaftet! Heute sitze ich lieber an meinem Bindetisch und überlasse die Fischerei meinem Sohn.

In meiner Sturm- und Drangzeit habe ich dann eine Bindepause eingelegt. Da haben mich kurzzeitig andere Wesen interessiert… Mittlerweile binde ich gerne realistische Muster. Fliegen und Nymphen mit geknüpften Körpern üben außerdem einen großen Reiz auf mich aus. Das Testen und Entwickeln neuer Bindematerialien, macht mir besonders viel Freude. Somit kann ich dabei behilflich sein, Materialien für jedermann zugänglich zu machen, von denen ich vor über 20 Jahren nur träumen konnte.

Bei Messeauftritten ist es mir nun auch möglich, diese Materialien vorzuführen und Anfängern wie auch fortgeschrittenen Bindern Anregungen zu geben, was mit diesen Materialien machbar ist!

TL und stets einen strammen Bindefaden wünscht Euch

HEINZ ZÖLDI