Maria Wimmer, Deutschland

Maria Wimmer, Deutschland
Maria Wimmer, Deutschland

Laut meiner Mutter fing der „Jagdtrieb“ bei mir schon im frühen Kindesalter an, angeblich waren die Goldfische plötzlich nicht mehr im Minigolf Becken dafür war ich ganz nass.
Mit 10 Jahren wurde das Thema Jugendfischereischein & Verein angegangen und die Fischerei wurde legalisiert. Musste wohl sein, weil mein Schulweg zum größten Teil am Bach entlang ging 😉
Seitdem lässt mich die Fischerei nicht los und ist mein ständiger Begleiter.

Wie kam ich nun zum Fliegenbinden: ich glaube, da war ich so ca. 11/12 Jahre alt ….ein älteres Vereinsmitglied saß am Vereinsheim auf der Hausbank rauchte seine Pfeife und wickelte mit grimmigem Gesicht (er sah nicht mehr so gut) Federn und Draht um einen Haken. Meine Neugierde wurde geweckt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, was er mit den lustigen Haken fangen will?? Ich habe mich dann überwunden und vorsichtig meine Fragen gestellt. Ich glaube, da wurde der Grundstein zum Fliegenbinden bei mir gelegt.
Erste Experimente mit bunten Fäden/Wolle von der Tante gemopst und vom Schießstand am Volksfest die Bunten Federn in Kombination mit Wurmhaken ergaben – ich nenn es mal höflich Unikate und führten zu keinem nennenswerten Fangerfolg. Zu der Zeit hatte ich auch noch keine Fliegenrute, nur eine Karpfen Angel.

Mit 15 Jahren und guten Schulnoten durfte ich in München einen Fliegenbindekurs von Thomas Wölfle besuchen. Das war der letzte Tropfen, der meinem Fliegenbindefieber noch gefehlt hatte. Danach gab’s keine Zurückhaltung mehr und die erste Fliegenrute wurde erspart um alles via Fliegenbinden und Fischen auszuprobieren; oder wer hat schon mal einen Aal an der Nymphe mit der Fliegenrute gedrillt?
Durch die Mitarbeit nebenbei in einem Münchner Angelgeschäft konnte ich mein Wissen vertiefen und viele Kontakte knüpfen und später auch Kurse geben. Das Ausprobieren und Kombinieren der Materialien mit dem Testen am Wasser hat seinen eigenen Reiz, auch das Weitergeben von Wissen und Tricks an gleichgesinnte macht mir große Freude.

In meiner Zeit als Jugendleiter im Fischereiverein konnte ich den Kids von Steine umdrehen und die Insekten bestimmen, danach das Binden der Imitate bis hin zum Fliegenwerfen alles an Wissen weitergeben und auch ohne Fliegenrute wurde so mancher Räuber mit einem selbst gebundenen Streamer überlistet an der leichten Spinnrute.

Ich wurde schon angefordert, um auf Events oder Messen diverse Muster vorzubinden und auch für den Fischereiverband die Jugendleiter weiterzubilden.

Wir hatten jahrelang einen offenen Fliegenbindestammtisch in München, aber durch Corona ist der leider eingeschlafen.