1959 im Banater Bergland geboren, aber mit steierischen Wurzeln, begann ich meine Fliegenfischer- und -binderlaufbahn sehr früh. Da meinen Geburtsort ein Fluss (die Bersau) durchquerte und ich sehr viel Freizeit an dessen Ufern verbrachte, war die Neigung zum Angeln sehr bald da. Damals gab es kein Internet und nur ein einziges Fernsehprogramm. Als Kind und später als Jugendlicher suchte ich dann nach einer Beschäftigung für meine Freizeit. Irgendwie war es bei mir die Natur, die magisch gewirkt hat. Mein Großvater und mein Vater, beide sehr naturverbunden, haben sehr dazu beigetragen, dass ich sehr viel Zeit in der Natur verbrachte.
Die Sache mit dem Angeln kam irgendwie selbstverständlich: Gemeinsam mit anderen Jugendlichen habe ich mit Naturködern geangelt. Zu der Fliegenfischerei kam ich durch Zufall und auch aus Not und Mangel an Naturködern. Ein Freund meines Vaters, der mit dem Fliegenbinden und -fischen vertraut war und den wir mal am Wasser getroffen haben, hat mich in diese „neue“ Welt eingeführt. Ich war damals als 11-Jähriger schon davon begeistert. Es war auch nicht schwierig. Das Fliegenbinden ist mir sehr leicht gefallen. Anscheinend hatte ich einiges an handwerklichem Geschick aus der Familie geerbt, da die meisten einen Handwerksberuf ausübten. Dazu kamen auch die langen Sommerferien gerade recht, wo genügend Zeit zum Fliegenbinden und -fischen war. Anfangs hatte ich kein Werkzeug dafür und musste den Haken in der linken Hand halten, um die Fliege zu gestalten. Materialien, Kataloge und alles was man heute so kennt, waren damals nicht vorhanden. Großmutters Nähkasten und der eigene Geflügelhof waren die Materialquellen. Fachzeitschriften und Anleitungen gab es damals bei uns nicht. Trotz allen Hindernissen blieb ich der Fliegenfischerei und auch dieser wunderbaren Kreatur, dem Fisch, bis heute treu.
Auch in meiner Wahlheimat, in Bayern, wohin ich 1990 übersiedelte, habe ich nie aufgehört zu angeln und zu binden und all das, was ich als Kind so erlernt hatte, habe ich nicht vergessen. Es bewährt sich trotz neuer Bindetechniken und Materialien auch heute noch. Graue und schwarze Muster sowie die Nassfliege lassen dich nie im Stich. Beruflich nach Karlsfeld umgezogen, genieße ich das Fliegenfischen am Bach vor der Haustür (an der Würm) aber auch an anderen Gewässern. Ich fische vor allem Forellen und Äschen und habe auch schon den einen oder anderen Hecht aus dem Wasser gezogen. Am liebsten aber angle ich in den Gebirgsgewässern (sowohl in Bayern als auch in Österreich), wo das Fliegenfischen eine Herausforderung ist und in den reißenden Bächen sehr viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung gefragt sind.
Mein Motto: „Es gibt keine schlechte Fliege“, versuche ich jedem Fliegenfischer zu vermitteln. Die beste Fliege – optisch gesehen – ohne eine geeignete Führung ist nicht viel wert. Man muss nur dranbleiben und was noch wichtiger ist originell bleiben. Fliegenbinden ist meiner Meinung nach ein kreatives und wunderbares Hobby.